Rettungswesen
Dem Rettungswesen obliegen eine Vielzahl von wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben. Neben der primären Aufgabe der präklinischen Notfallversorgung einschließlich der notärztlichen Hilfe, können zudem noch Aufgaben in der Beförderung und Verlegung von Patienten sowie der Transport von Arzneimitteln, Blutkonserven, Organen und ähnlichen Gütern erfolgen.
Die Leistungen des Rettungswesens werden dabei durch den bodengebundenen Rettungsdienst, die Luftrettung sowie durch die Berg- oder die Wasserrettung erbracht.
Für die Sicherheit der Bevölkerung ist ein funktionierendes und leistungsfähiges Rettungswesen unabdingbar. Gleichzeitig dürfen wirtschaftliche Faktoren nicht außer Acht gelassen werden. Hier gilt es durch frühzeitige Planung und Kontrolle ein Optimum an Schutz und Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten und so eventuellen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Die FORPLAN® GmbH bietet Ihnen ein umfangreiches Leistungsangebot im Bereich Rettungswesen von der Standort- und Bedarfsplanung bis hin zur Kostenberechnung und Organisationsuntersuchung.
Methodik Rettungswesen
Eine Methode dient zur systematischen Gewinnung von Erkenntnissen und sollte daher verständlich und nachvollziehbar sein. Im Rahmen eines Gutachtens im Bereich Rettungswesen kommen verschiedene qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz. Dies umfasst von der risikoabghängigen Fahrzeugbemessung bis hin zur Neuorganisation der Rettungswachen eine Vielzahl an Praktiken. Einen zentralen Punkt stellen kartographische Auswertungen dar. Hier werden mit Hilfe eines Geoinformationssystems örtliche Informationen und Sachverhalte erfasst, analysiert, simuliert und visualisiert. Die Werkzeuge eines Geoinformationssystems sind dabei sehr umfangreich und bieten für die Erstellung eines Gutachtens im Bereich Rettungswesen eine Fülle an erkenntnisgewinnenden Einsatzmöglichkeiten.
Fahrzeitsimulation
Fahrzeitsimulationen stellen eine hervorragende Ergänzung zu tatsächlich erreichten Eintreffzeiten (Auswertung Leitstellrechner) dar. Darüber hinaus lassen sich auf diese Weise Einflüsse auf die Eintreffzeit bei der Planung neuer Standorte oder bei Standortverlegungen sehr präzise visualisieren.
Die Fahrzeit-Isochronen ergeben sich dabei durch ein Simulationsprogramm auf Basis von verorteten Geodaten (Geoinformationssystem). In diesem System kann durch die Eingabe eines beliebigen Standortes (z.B. Rettungswache), einer bestimmten Fahrzeit (z.B. 10 Minuten) und der entsprechenden Fahrzeugkategorie (z.B. RTW, NEF etc.) auf der Grundlage des digitalen Straßennetzes, welches alle 6 Monate aktualisiert wird, die durchschnittlich erreichbare räumliche Abdeckung ermittelt werden. Die Standorte können dabei entweder über ihre Postanschrift oder mit Hilfe von Koordinaten geokodiert werden, d.h. reale, räumliche Informationen werden einem Datensatz hinzugefügt.
Dabei berücksichtigt das System unterschiedliche Straßenklassen, das tageszeitabhängige Verkehrsaufkommen sowie unterschiedliche topografische Verhältnisse. Mit Hilfe dieser Informationen wird die zurückzulegende Strecke in viele Teilbereiche mit jeweils unterschiedlicher Geschwindigkeit aufgeteilt (sog. Segmentierung). Somit kann nicht pauschal von Straßentypen wie Autobahn, Bundesstraße usw. gesprochen werden, sondern es existieren für jeden Straßentyp Segmente unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeit. Für die unterschiedlichen Fahrzeugklassen wurden in empirischen Versuchen und durch Auswertungen zahlreicher Datensätze, die in den einzelnen Segmenten durchschnittlich erzielbaren Fahrgeschwindigkeiten ermittelt. Dabei ist es jedoch nicht auszuschließen, dass tatsächliche Fahrten zu leicht abweichenden Ergebnissen führen können. Hier spielen im Einzelfall Bedingungen wie Witterungsumstände, Verkehrsunfälle, Beladungszustand, usw. eine wesentliche Rolle.
In der Abbildung ist die 12-Minuten-Eintreffzeit-Isochrone aus drei unterschiedlichen Rettungswachenstandorten dargestellt. In diesem Beispiel wurde von einer 2-minütigen Ausrücke- und Dispositionszeit ausgegangen, so dass sich eine 10-Minuten-Fahrzeit-Isochrone von den jeweiligen Rettungswachenstandorten ergibt.
Von besonderer Bedeutung im Bereich der Fahrzeitsimulation sind die bebauten Flächen innerhalb des Wirkungskreises des Rettungsdienstes. Diese werden in dieser Karte als dunkelgraue Flächen dargestellt. Anhand der Fahrzeitsimulation lässt sich nun eine Unter- oder Mehrfachversorgung der bewohnten Gebiete erkennen. Hierauf basierend lässt sich eine optimale Standortverteilung durch den zusätzlichen Neubau von Rettungswachen oder durch die Verschiebung von vorhandenen Rettungswachen erzielen.
Notfalleinsatzortanalyse
In das von uns verwendete Simulationsprogramm können sämtliche Einsätze aus dem Leitstellenrechner eingespeist werden. Dadurch wird es möglich die Versorgungsbereichsgrenzen zwischen 2 oder mehreren Standorten exakt zu berechnen. Zudem können Einsatzschwerpunkte identifiziert und kartographisch dargestellt werden sowie die Einsatzzuordnung zum jeweils nächsten Standort durchgeführt werden.
In der linken Darstellung wurden sämtliche Notfälle eines Jahres eingelesen und die Fahrzeit-Isochrone der zugeordneten Rettungswache ermittelt. Die Notfalleinsätze wurden zudem anhand der Leitstellendaten nach erreichter und nicht-erreichter Hilfsfrist kategorisiert.
Es ist zu erkennen, dass sämtliche innerhalb der Hilfsfrist erreichten Einsätze auch innerhalb der Fahrzeit-Isochrone liegen. Zudem ist eine geringe Anzahl an Einsätzen innerhalb der Abdeckung zu sehen, bei denen die Hilfsfrist nicht erreicht wurde. Hierbei ist vorwiegend von Duplizitätsfällen, aber auch von anderen zeitverzögernden Vorfällen auszugehen.
Weitere Anwendungsgebiete des Geoinformationssystems wären:
Standort- und Bedarfsplanung
Standortananlyse
Erst durch eine angepasste, optimale Standortverteilung kann das Rettungswesen seinen gesellschaftlichen Aufgaben nachkommen und eine optimale Versorgung der Bevölkerung gewährleisten.
Durch eine umfangreiche Standortanalyse können eventuelle Missstände bei der Standortverteilung erkannt und behoben werden.
Planungsgrundlage für die Wahl von Rettungswachenstandorten ist dabei zunächst die in einer vorgegebenen Zeit (Hilfsfrist) von diesen Standorten erzielbare Raumabdeckung. Standorte sind dementsprechend so zu wählen, dass jeder potenzielle Einsatzort innerhalb eines definierten Versorgungsbereiches von einem Standort in der vorgegebenen Zeit erreicht werden kann. Hierfür sind umfangreiche Fahrzeitsimulationen und Einsatzortanalysen notwendig.
Bedarfsanalyse
Änderungen im Einsatzaufkommen erfordern eine regelmäßige Anpassung der Fahrzeugvorhaltung. Die Anzahl der benötigten Rettungsmittel kann an Hand der aktuellen Einsatzzahlen ermittelt werden. Hierzu werden die Einsatzdaten (vorzugsweise des ELR) nach Notfällen (RTW), NA-Einsätzen und Krankentransporten getrennt. Im Anschluss werden die Einsatzzahlen dieser Einsatzklassen in Hinblick auf die unterschiedlichen Tageskategorien (Werktag, Samstag, Sonn- und Feiertag) und die Tageszeit ausgewertet. Im Bereich der Notfallrettung (NEF / RTW) wird für die verschiedenen Tageskategorien und die jeweiligen Tageszeiten an Hand der Anzahl der Einsätze und der durchschnittlichen Einsatzdauer die Wahrscheinlichkeit berechnet, mit der mehr Einsätze stattfinden, als Fahrzeuge zur Verfügung stehen (Überschreitungsfall). Es handelt sich hierbei um eine risikoabhängige Fahrzeugbemessung.
Die Bemessung der bedarfsgerechten Fahrzeugvorhaltung im qualifizierten Krankentransport erfolgt unter Berücksichtigung der tageszeitabhängigen Nachfrage sowie der eingeschränkten Dringlichkeit von Krankentransporten. Zur Ermittlung der Krankentransportvorhaltung führen wir eine Frequenzanalyse durch, mit deren Hilfe stundengenau die benötigten Rettungsmittel für den Krankentransport festgelegt werden.
Organisations- und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
Die FORPLAN® GmbH führt Organisations- und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen für unterschiedliche Teilaspekte des Rettungsdienstes durch.
Hierzu zählen insbesondere:
Bei Interesse oder Nachfragen kontaktieren Sie uns gerne.
Durch ihre langjährige Erfahrung ist die FORPLAN® GmbH Ihr Ansprechpartner für den Bereich Rettungswesen.